Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
So, darf ich Sie begrüßen. Wir tun ja weiter bei der unteren Extremität.
Diese oberflächliche Region der Regioglutea haben wir ja schon einmal besprochen.
Das brauchen wir jetzt nicht weiter vertiefen, sondern wir schauen gleich einmal in die Tiefe.
Wenn Sie den Gluteus Maximus aufklappen, dann sehen Sie ja die drunterliegende Muskelschicht.
Also einerseits die kurzen Glutealmuskeln, die vom Beckenkamm entspringen, also Gluteus
Medimus und Gluteus Minimus.
Wenn ich den Gluteus Medius wieder weg tue, schaue ich nämlich auf den Gluteus Minimus
drauf und der Gluteus Medius ist praktisch der, der hier weggeklappt wurde.
Die gehen ja alle zum Trochanter Major, hier großer Trochanter Major, während der Gluteus
Maximus ja hinunterzieht, einerseits zur Tuberositas Glutea am Femur und andererseits strahlt er,
das sieht man auf dem anderen Bild sehr schön, in den Tractus Iliotibiali ein.
Das ist dieses Bandsystem, welches vom Darnbeinkamm hinunterzieht bis zur Tibia und auch in die
Unterschenkelfaszie einstrahlt.
Gluteus Maximus ist insofern auch interessant, weil er ja vom Darnbein entspringt, also vom
Os Ilium, vom Sacrum und somit von den beiden Gelenkspartnern des Iliosacralgelenks.
Iliosacralgelenk wissen Sie, ist so eine Ampheatrose, federnde Bewegungen, aber nichts desto weniger
ist es ein Gelenk, das uns später auch immer Schwierigkeiten macht.
Die meisten Patienten mit Rückenschmerzen, bei denen krankt es da hinten am Gelenk bzw.
an den Muskeln, die im Bereich dieses Gelenks lokalisiert sind, die nämlich dieses Gelenk
auch zusammenhalten und stabilisieren und da gehört der Gluteus Maximus dazu.
Und dann ist noch interessant, dass der Gluteus Maximus mit einem großen Teil vom Ligamentum
Sacrotuberale entspringt, das kennen Sie ja, Ligamentum Sacrotuberale.
Jenes Band, das auch das Iliosacralgelenk sichert, weil sonst würde das Sacrum ständig
so hin und her wackeln durch die Kraft, durch die Last des Körpers.
Also auch dadurch, also durch seinen Ursprung am Ligamentum Sacrotuberale in dem Bereich
wirkt der Gluteus Maximus stabilisierend auf dieses Band.
Funktion ist klar, er liegt hinter der Flexionsachse, streckt also im Hüftgelenk.
Er liegt dorsal der Rotationsachse, die er senkrecht verläuft und wenn ich das gestreckte
Bein oder wenn ich beigestrecktem Bein die Fußspitze nach außen drehen möchte, muss
ich das im Hüftgelenk machen, eine Außenrotation im Hüftgelenk, weil ich im Kniegelenk bei
gestrecktem Bein ja gar nicht rotieren kann.
Das kann man nur bei gebeugtem Kniegelenk.
Da kann man sich die Funktion des Gluteus Maximus am eigenen Körper natürlich auch
wieder überprüfen, wenn ich das Spielbein gestreckt nach außen rotiere, wer bewegt sich,
also wer kontrahiert sich, der Gluteus Maximus.
Noch viel besser können das natürlich die Muskeln, die unter ihm liegen, unter dem Gluteus
Maximus, nämlich die kurzen Rotatoren, zum Beispiel dieser Muskel hier, der von innen
kommt, aus dem Becken, von der Vorderfläche des Sarcums entspringen, durch das Vorrahmen
Isiadekum Maius durchziehend mit seiner Sehne an der Spitze des Trochanter Maiur ansetzend.
Ich mache mal für den Trochanter Maiur, so, ich zeichne die Sehne einfach durch, so.
Und dieser Muskel ist der berühmte Piriformis.
Piriformis, der birnenförmige Muskel im lebenden Zustand.
Also bei uns sind diese Muskeln ja wirklich viel, viel körperhafter.
Die sind durchblutet, sind nicht so geschrumpft wie am anatomischen Präparat und haben wirklich
die Form einer Birne.
Das kann man sehen, wenn man von einem Patienten oder einem Probanden zum Beispiel ein CT macht.
Nichtinvasive Bildgebung, da sieht man eigentlich wie dick dieser Piriformis ist.
Nun, dieser Piriformis, der kann außen rotieren.
Es gibt noch ein paar andere Muskeln, zum Beispiel ein Muskel, der hier mit seiner Sehne verläuft.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:40:49 Min
Aufnahmedatum
2013-11-14
Hochgeladen am
2013-11-14 14:31:52
Sprache
de-DE